Erhöhtes Parkinson-Risiko durch das meta­bo­lische Syndrom

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In einer aktuellen in Neurology publizierten prospektiven Kohorten­studie wurde ein erhöhtes Erkrankungs­risiko für Parkinson bei Patientinnen und Patienten mit meta­bo­lischem Syndrom aufge­zeigt. Bei der Analyse der Kohorte mit über 460.000 Teil­nehmerinnen und Teil­nehmern aus dem Vereinigten König­reich (37–73 Jahre) zeigte sich im knapp 15-jährigen Follow-up-Zeit­raum ein signifikant erhöhtes Risiko für Parkinson bei Vorliegen eines meta­bolischen Syndroms (Hazard Ratio: 1,39 [1,11–1,74]). Für die Definition des meta­bolischen Syndroms mussten mindestens 3 der folgenden Kriterien erfüllt sein:

  • Erhöhter Taillen­umfang
  • Blut­hoch­druck oder hypertensive Therapie
  • Erhöhte Triglyzeride oder lipid­senkende Therapie
  • Niedriges HDL-Cholesterin
  • HbA1c-Wert ≥ 5,7 %

Je mehr der genannten Kriterien vor­lagen, desto höher fiel das Parkinson-Erkrankungs­risiko aus. Zusätzlich unter­suchte das Forscher­team das genetische Risiko für Parkinson. Patientinnen und Patienten mit einem hohen genetischen Risiko, die gleich­zeitig am meta­bolischen Syndrom erkrankt waren, trugen das größte Parkinson-Risiko (Hazard Ratio: 2,58 [2,12–3,14]). Als mögliche Faktoren für das erhöhte Parkinson-Risiko durch das meta­bolische Syndrom werden Insulin­resistenz, oxidativer Stress und chronische Ent­zündungen diskutiert. Diese könnten zu den patho­lo­gischen Veränderungen beitragen, die Blut-Hirn-Schranke beein­trächtigen und Neuro­inflammation auslösen.

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