Zahnfleischentzündungen und Parodontitis durch natürliche Ernährung vorbeugen

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Das Mikrobiom im mensch­lichen Darm ist aktuell eines der am inten­sivsten beforschten For­schungs­felder. Viele Erkran­kungen bzw. ein erhöhtes Erkran­kungs­risiko werden mit dem Darm­mikrobiom in Ver­bindung gebracht, z. B. ent­zünd­liche und neuro­degenera­tive Erkran­kungen. Aber auch die Bakterien­zusammen­setzung im Mund hat gesund­heit­liche Aus­wir­kungen: Mehrere Studien deuten darauf hin, dass eine möglichst natür­liche Ernäh­rung mit viel Obst und Gemüse bzw. Nüssen anti­inflamma­torisch wirkt und die Zahn- und Zahn­fleisch­gesundheit unterstützt.

Eine Studie des Universitäts­klinikums Freiburg konnte zeigen, dass Entzün­dun­gen nach einem 4-wöchigen Verzicht auf Zucker, Säfte und einfache Kohlen­hydrate reduziert wurden, bei gleich­bleiben­dem Zahnbelag.1 Parallel wurden Obst, Gemüse, Nüsse und Fisch vermehrt und Fleisch weniger ver­zehrt (angelehnt an die sog. Paleo-Ernährung). Insbeson­dere Poly­phenole aus Obst und Gemüse sind bekannt für ihre anti­entzündlichen Eigen­schaften.

In einer weiteren Studie des Universitäts­klinikums Würzburg konnten Zahn­fleisch­ent­zün­dun­gen bei betroffenen Patientinnen und Patienten durch den Verzehr eines nitrat­haltigen Salat­saft­getränks nach 14 Tagen um 50 % reduziert werden. Das im Speichel nach­gewiesene Nitrat wird durch Bakterien auf der Zunge zu Nitrit umge­wandelt, wodurch es anti­bakteriell wirken kann. Zudem entfaltet es weitere anti­inflamma­torische Effekte, wenn es im Magen zu Stick­stoff­monoxid gespalten wird.2

 

1 https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4962497/

2 https://www.uni-hohenheim.de/uploads/media/Jockel-Schneider2016_Lettuce_juice_decreases_gingival_inflammation.pdf