RNA-Medikamente – Forschung und Entwicklung in Deutschland

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Laut dem vfa ist der erste RNA-basierte Impf­stoff der Welt für Deutschland erst der Anfang, da hierzu­lande umfassende Kompetenzen für RNA-basierte Medikamente unter­schiedlichster Art versam­melt sind. Dazu zählen die produkt­bezogene Forschung, Entwicklung und Herstellung ebenso wie die Weiter­entwicklung und Automatisierung von Basis­technologien und die Zulieferungen von Spezial­chemikalien. Welche Unter­nehmen sich mit diesen Themen­feldern in Deutsch­land beschäftigen, zeigt eine Standort­karte des vfa.

Welche Arten von RNA-basierten Medikamenten gibt es?

Die gängigsten Typen von RNA-basierten Medikamenten sind laut vfa folgende:

  • mRNA-Medikamente: Diese bringen die Zellen dazu, ein bis dahin unbe­kanntes Protein selbst herzu­stellen, im Fall der mRNA-Impf­stoffe gegen COVID-19 die Spike-Proteine des Erregers SARS-CoV-2.
  • Antisense- und siRNA-Medikamente: Sie enthalten RNA-Oligonukleotide, die die Bildung eines bestimmten Proteins in den Zellen unter­binden oder bestimmte MicroRNAs abfangen. Zugelassene Anwendungs­gebiete sind Therapien von Stoff­wechsel- und neuro­logischen Erkrankungen.
  • RNA-Aptamer-Medikamente: Sie enthalten geknäuelte RNA-Ketten. Dank geeigneter räumlicher Struktur binden sie an bestimmte Proteine und stoppen sie so in ihrer Aktivität. Die Spiegelmere – eine besondere Art der Aptamere – bestehen aus einer künstlichen RNA, in der alle Atome gegenüber natürlicher RNA in einer spiegel­bild­lichen Position liegen. Derzeit gibt es keine zuge­lassenen Anwendungs­gebiete.

 


Quelle: Pressemitteilung 007/2023 des vfa vom 05.04.2023 „RNA-Land Deutschland“