Lungenkrebs-Früherkennung für starke Raucherinnen und Raucher
Rauchen ist einer der größten vermeidbaren Risikofaktoren für die Gesundheit: In Deutschland erkranken jährlich etwa 57.000 Menschen an Lungenkrebs, der häufig durch starkes und langjähriges Rauchen verursacht wird.1 Laut WHO stirbt weltweit jeder zweite Tabakkonsument, der nicht aufhört, an den Folgen.2 Neben verschärften politischen Maßnahmen – wie aktuell in Frankreich, wo das Rauchen in öffentlichen Parks, um Schulen und an Badestränden verboten wurde3 – können auch gesundheitspolitische Maßnahmen helfen, die Folgen des Rauchens abzumildern.
Um eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Lungenkrebs zu ermöglichen und so die Überlebenschancen zu erhöhen, hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Lungenkrebs-Früherkennung als neue Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung beschlossen.1 Das Angebot soll im April 2026 starten. Die Früherkennung richtet sich an Versicherte im Alter von 50 bis 75 Jahren, die stark rauchen oder in den letzten 10 Jahren mit dem Rauchen aufgehört haben, insgesamt mindestens 25 Jahre lang geraucht haben und dabei rechnerisch auf mindestens 15 sogenannte Packungsjahre kommen (1 Packungsjahr = 20 Zigaretten pro Tag über ein Jahr). Sie umfasst eine jährliche Untersuchung der Lunge mittels Niedrigdosis-Computertomographie (NDCT) durch eine Radiologin oder einen Radiologen.
Sollte ein Befund kontroll- oder abklärungsbedürftig sein, wird eine Zweitbefundung veranlasst. Besteht nach gemeinsamer Beurteilung ein kontrollbedürftiger Befund, wird die nächste Früherkennungsuntersuchung bereits vor Ablauf der regulären 12 Monate empfohlen. Bei einem abklärungsbedürftigen Befund mit hohem Verdacht auf Lungenkrebs werden unmittelbar weitere Schritte eingeleitet.
Um falsch-positive Befunde und damit einhergehende unnötige Behandlungen zu vermeiden, gelten strenge qualitätssichernde Anforderungen an das medizinische Personal sowie an die eingesetzten Geräte und die Auswertung.
1 Pressemitteilung des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 18.06.2025, https://www.g-ba.de/presse/pressemitteilungen-meldungen/1263/
2 https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/tobacco
3 https://www.tagesschau.de/ausland/europa/frankreich-rauchverbot-102.html
